Zu einer Zeit, da ich häufig an Mrs. Callas dachte, stellte ich mir vor, ich würde mit ihr spazieren gehen. Es war Winter, es schneite, als wäre noch wirklich Winter wie zu einer Zeit als ich noch Kind gewesen war. Mrs. Callas und ich besuchten einen Park. Ich beobachte wie sie Schneeflocken zählte, wie sie versuchte jede Flocke, die vom Himmel schaukelte, für sich mit ihren Zeigefingern berühren. Aus der Entfernung betrachtet, mochte man meinen, Mrs. Callas würde sich mit nicht sichtbaren Fliegen oder Schmetterlingen unterhalten, oder mit Engeln, die so klein waren, dass sie selbst im Tageslicht nicht sichtbar gewesen wären. Ich dachte, sobald Mrs. Callas Schneeflocken zu zählen wünscht, spricht sie mit ihren Händen. Sie war sehr schnell in dieser Bewegung des Sprechens, und sie war glücklich und aufgeregt wie ein Mädchen, wie sie auf Zehenspitzen stand und so herzlich lachte, dass selbst scheue Reiher angeflogen kamen, um nachzusehen, wer das sein könnte da am Ufer eines kleinen Sees.
Maria Callas 1958. Für diese Fotografie,
so wird erzählt, wurde kein
Copyright je registriert.
Mrs. Ginger Callas selbst lernte vor einigen Jahren Joe Ellis kennen, als er das Laborschiff Seatown besuchte, ein mutiger Journalist, der kurz nach seinem Besuch, unter dramatischen Bedingungen auf hoher See Depeschen von Bord einer Rettungsinsel sendete. Ich weiß nicht wie das gekommen ist, aus irgendeinem Grund dachte ich, während ich notierte, an Jack Kerouac, wie er an seiner Schreibmaschine sitzt und fieberhaft seinen Roman On the Road auf eine nahezu 40 Meter lange Papierrolle tippt. Ich nehme an, Joe Ellis würde sehr gerne in dieser ungestümen Weise gearbeitet haben. Leider sah er sich gezwungen in kürzeren Abständen an der Kurbel seiner elektrischen Aufzeichnungsmaschine zu drehen, um Strom zu erzeugen, je eine abrupte Unterbrechung seiner konzentrierten schreibenden Arbeit.
Jack Kerouac um 1956
aufgenommen von
Tom Palumbo
Das Verschwinden eines Mannes auf hoher See, eine tragische Geschichte, eine Geschichte, die nur deshalb in ihrer Substanz für uns sichtbar wurde, da an einem winterlichen Tag, es herrschte Polarnacht, vor der vereisten westlichen Küste Grönlands, eine Gruppe weißer Wale einem Schwarm von Meerwalnüssen folgte, der zauberhaft leuchtete und wunderbar schmeckte. Einer der Wale durchbrach versehentlich die Decke des Eises, welches von Meereswärme angegriffen, nahezu transparent geworden war. Der Wal, ein Weibchen namens Jennifer.five, wird vermutlich weit hin über das Eis des Fjordes gefahren sein wie auf einem Schlitten, um sich dann jenseits des Wassers auf dem Eis gefangen zu sehen. Sie erfror. Das war wenige Jahre, nachdem Joe Ellis verschwunden war. Genau an dieser Stelle, dort auf dem Fjord vor der westlichen Küste Grönlands wurden Spuren Joe Ellis wiederentdeckt. Noe Moritz Papes Berichte aus Uummannaq, er wohnte der Untersuchung des gestrandeten Walkörpers aus größerer Entfernung bei, sollten dem mutigen Journalisten Joe Ellis gewidmet sein.
Jennifer.five auf dem Eis.
Menschen arbeiten an und auf
ihrem mächtigen Körper. Diese
Skizze beleuchtet Polarnacht.
Eigentlich ist es dunkel.
Da war noch etwas gewesen. Noe Moritz Pape scheint während der Tage, die er in Uummannaq verbrachte, einen persönlichen Beschützer gehabt zu haben, eine Person, die nur selten sichtbar wurde. Einmal, im Dezember, spazierte ich in einem Park herum. Es war eben genau jener Park, in dem ich mit Mrs. Callas wanderte. Plötzlich erinnerte ich mich deutlich an die Fotografie eines äußerst verwegen wirkenden Mannes, eines Piloten, der Luftpostflugzeuge in die Wildnis flog, so präzise könnte Noe Moritz Papes persönlicher Beschützer ausgesehen haben, das ist denkbar.
U.S. Airmail Service Pilot Bill Hopson
1926. Er starb zwei Jahre später
bei einem Flugzeugabsturz
So ist geworden: Zwei weibliche und zwei männliche Wesen. Von jenem Mann, von Noe Moritz Pape, der an dieser Stelle eine Geschichte notiert aus großer Entfernung einer Polarnachtzeit, existiert weder Zeichnung noch Fotografie, er ist frei, er könnte von Ihnen noch belichtet werden.
/ Moritz Pape berichtet
aus Uummannaq. Es
herrscht Polarnacht >